Die Stimme der Kritik:
Das Krimi-Forum
hat die Vorstellung für Sie besucht – und hier lesen Sie wie es war:
Ein Kriminalstück mit Handpuppen? Ein Bühnenbild so groß
wie ein moderner Flachbildschirm? Ein Puppentheater mit vorwiegendem Repertoire
für Kinder versucht sich an einem Erwachsenenstück?
All dies klingt nach einem gewagten Sprung, einem Gang aufs
Eis wenn man Esel ist ... aber schon nach den ersten Minuten ist klar: Dies wird
kein bloßer Gang, dies ist ein Tanz, und ein gelungener dazu!
Das erste, was dem Betrachter ungewöhnlich und genial
aufgebaut ins Auge springt, ist die Bühne. Sie ist tatsächlich sehr klein für
ein theatergewohntes Publikum, aber wundersamerweise trotzdem noch einmal in
vier wohldurchdachte Segmente aufgeteilt, in denen das Geschehen hin- und
herwankt. Und erstaunlicherweise wünscht man sich dieses kleine wandelbare
Wunderwerk keinen Zentimeter größer.
Die Erzählung selber wird ziemlich wortgetreu und mit großem
schauspielerischen Können von nur einem einzigen Mann, dem Chef Ulrich Treu
persönlich, vorgetragen, der sie mit der ihm eigenen stillen Ironie noch
aufzuwerten versteht.
Die ihn begleitende Klaviermusik von Naoko Fukumoto
unterstreicht die spannendsten Stellen auf eine fast unheimliche Weise – und
der gebannte Zuschauer hat die Zeit und auch die Ruhe, direkt auf sie zu
reagieren. Der gesamte Abend bildet eine wohltuende Alternative zu kinogezeigter
viedeoszenengeschnittener Unterhaltung.
Alles in allem ist dies eines der besten und überzeugendsten
Theaterstücke, die die Rezensentin je gesehen hat – wunderbar, phantasievoll,
poetisch, liebevoll veranstaltet, eben einfach nur SEHR EMPFEHLENSWERT!
Erika Drake
Regiearbeit in Zwickau